Sonntag, 14. Februar 2016

Bauprojekt Geige - (18) Aufsetzen des Halses

Um den Hals mit dem Korpus zu Verbinden muß eine Aussparung am Korpus vorgenommen werden. Die Decke wird in der Breite des Halsfußes bis hinter die Aderneinlage entfernt.
Die Zarge wird durchschnitten und der Oberklotz abgestochen. In diesem Zustand ist der Halsfuß noch ein paar Millimeter zu lang und der Hals sitzt zu hoch im Korpus. Schrittweise wird der Halsfuß nun parallel zum Zäpfchen abgehobelt und dabei die beiden Seiten der Zarge angepasst. Am Ende muss die Aussparung derart ausgearbeitet sein das der Hals in allen räumlichen Ausrichtungen den korrekten Winkel hat, zudem darf er nicht gedrecht sein. Der Hals soll dabei formschlüssig von oben eingeschoben werden können, da der Hals sich zu seiner Wurzel hin leicht verbreitert.
Das hat auch den Vorteil das man nur noch eine Zwinge zum Leimen des Halses benötigt.
Das Zäpfchenhabe ich auf dem Boden mit einem Zirkel angezeichnet und mit dem Schnitzer das überflüssige Holz entfernt. Zuletzt habe ich den Hals am Halsfuß mit einer Schablone in die korrekte Form gebracht und den restlichen Hals auf das Endmaß gearbeitet.
Die fertige weiße Geige.

Bauprojekt Geige - (17) Korpus schließen

Die Zarge war der erste Teil der Geige den ich gebaut habe, was bisher noch fehlte war das Abschrägen der Riemchen. Das habe ich vor dem Entformen grob mit dem Schnitzer gemacht.
Mit einem kontrollierten Hammerschlag auf die Innenseite der Klötze wurde dann die Leimstelle zur Innenform gebrochen. Das Herausnehmen ging ganz einfach nachdem ich die inneren Ecken der vier Eckklötze abgespalten habe. Dadurch wurde beim Auseinanderziehen der C-Bögen die notwendige Beweglichkeit geschaffen um die Innenform zu entnehmen.
Leider war einer der C-Bögen versehentlich mit dem Formbrett verleimt und ich musste die Zarge erst einmal reparieren.
Die Riemchen habe ich mit einer Ziehklinge geglättet und die Blöcke mit Schnitzeisen in Form gestochen.
Vor dem Verleimen des Bodens mit der Zarge hat der Boden an der Innenkante noch eine Phase erhalten um das spätere Runden der Kante zu erleichtern.
Die Verleimung erfolgte in einem Schritt, das war recht hektisch und die Zarge saß am Ende auch nicht ganz mittig. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal doch das schrittweise Verleimen mit dem Messer ausprobieren.
Die Innenseite habe ich noch ein wenig verputzt und mit einem Zettel und meinem Namenszug auf den Oberklotz versehen. Eigentlich wollte ich noch einen Brandstempel für den Namen, da ich die Geige aber schnell schließen wollte habe ich einen spiegelverkehrten Laserdruck auf den Oberklotz aufgebügelt.
Das Schließen der Geige war dann etwas einfacher als das Verleimen des Bodens.
 Mit dem Runden der Kanten habe ich die Arbeiten am Korpus abgeschlossen.