Donnerstag, 26. Februar 2015

Bauprojekt Geige - (10) Ausstechen der Innenwölbung des Bodens

Nach dem Fertigstellen der Außenwölbung habe ich mit der folgenden Vorrichtung Löcher zur Tiefenkontrolle beim Schnitzen der Innenwölbung gebohrt. Die Vorrichtung ist ein oben abgerundeter Holzdübel welcher in der Bohrachse steht. Den Tiefenanschlag des Bohrständers habe ich mit einem Holzkeil auf die gewünschte verbleibende Holzdicke eingestellt. Als Bohrer habe ich einen etwa 2mm starken Metallbohrer benutzt. Die Löcher waren damit gut sichtbar, haben aber das Schnitzen noch nicht beeinträchtigt.
In einem ersten Schritt war der Tiefenstopp auf 5mm eingestellt um den Großteil des Holzes zügig zu entfernen. Beim Ausstechen habe ich ein Eisen mit Stich 9 verwendet.
Im zweiten Schritt habe ich den Dickenverlauf nach Sacconi aufgezeichnet und die entsprechenden Kontrolllöcher gebohrt. Die verbleibende Dicke ist zwischen 2,5mm und 4,5mm. Die Bohrtiefe habe ich aber auf eine etwas größere Stärke eingestellt.
Zum Ausstechen habe ich in diesem Schritt ein Eisen mit Stich 5 benutzt. Die feineren Arbeiten erfolgte dann mit dem Fingerhobel und der Ziehklinge.
Immer wieder habe ich die Dicke des Bodens gemessen um ein besseres Gefühl für den Verlauf der Holzstärke zu bekommen.
Und so sieht die fertige Innenwölbung des Bodens aus.

Sonntag, 22. Februar 2015

Bauprojekt Geige - (9) Außenseite des Bodens fertig geformt

Nach dem Schneiden der Hohlkehle war die grob ausgearbeitete Wölbung knapp 2mm zu hoch und der Boden musste komplett mit dem Fingerhobel in der Dicke reduziert werden, bis die Konturschablonen wieder gepasst haben.
Die Symmetrie der beiden Hälften sowie die Gleichmäßigkeit der Wölbung habe ich mit Hilfe von Höhenlinien überprüft. Dazu habe ich mir eine einfache verstellbare Dickenlehre mit Bleistift gebaut. Das Bild zeigt den Boden noch ohne Randeinlage.

Für das Glätten der Oberfläche habe ich mir einen Satz kleiner Ziehklingen präpariert. Das Raster im folgenden Bild ist 1cm! Die Ziehklingen sind aus 0,3 bzw. 0,4mm dickem Federstahl. Das Anziehen des Grats war teilweise etwas schwierig, hat am Ende aber ganz gut geklappt.
Den sauberen Verlauf der Oberfläche habe ich in der abgedunkelten Werkstatt mit einem einzelnen seitlichen Lichtspot von einer Schreibtischlampe überprüft.


Dienstag, 3. Februar 2015

Bauprojekt Geige - (8) Adern im Boden einlassen

Den Rand des Bodens habe ich nun auf die endgültige Dicke gebracht. Nach dem Anreißen mit dem Streichmaß (4mm, bzw. 4,5mm an den Ecken) habe ich mit Hilfe der unten grafisch dargestellten Schritten die Stärke des Rands reduziert. Die Hohlkehle schafft hier die Möglichkeit den Rand mit dem Hobel zu bearbeiten.
 
Da ich den Umriss mit mit dem Messer nachgezogen hatte, war dieser noch gut zu erkennen. Die gröbsten Abweichungen habe ich mit dem Schnitzer entfernt, um mich danach mit der Feile an den Linienriss heranzutasten. Die Außenkante des Rands habe ich dann noch abschließend mit feinem Schleifpapier geglättet.

Beim Ausheben des Aderngrabens war ich lange unschlüssig über die Vorgehensweise. Um es mit dem Fräser auszuprobieren, habe ich mir eine kleine Vorrichtung für den Dremel gebaut. Aber eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen die Geige möglichst traditionell herzustellen und schlussendlich hat es doch ganz gut geklappt mit dem manuellen Ausheben des Aderngrabens.
Die Werkzeuge für den Aderngraben habe ich selbst gebaut (der Aderngrabenschneider hält allerdings keiner Nahaufnahme stand).

Vor dem Einpassen der Adern habe ich diese mit dem Biegeeisen grob vorgebogen und die Ecken auf Gehrung geschnitten. Nach dem sorgfältigen Ablängen wurden die Adern mit Glutinleim eingeleimt.

Zum Schluss habe ich die Hohlkehle am Rand geschnitten. Sie ist etwa einen Millimeter tief. Mit Hilfe einer Metallkugel habe ich die verbleibende Holzstärke gemessen. Nach dem endgültigen Ausarbeiten der Wölbung des Bodens soll diese Reststärke nur noch 2,5mm betragen.